geb.: von Treskow
„Bin
die Verschwendung, bin die Poesie,“
Pseudonym: Läßt Goethe „Knabe
Wagenlenker“ sprechen...
Tönt doch im Klang des Goldes
Melodie.
Doch reiste je im Uebermuth
Genie?
Wir sehen es durch Dornenpfade
brechen,
Im Traum an Jovis Göttertafen
zechen,
Erwacht entfliehen gleißender
Magie.
Nur ein Talent berauscht sich
leicht im Glanze,
Schlürft gern die Füller
dieses Erdenlebens,
Doch muß es d’ran verderben
und verschmachten...
In Künsteleien lös’t sich auf
sein Trachten,
Erschlaffung abzuwehren ist
vergebens –
Nicht Bajä’s Rose taugt zum
Ruhmeskranze!
geb.: von Treskow
Pseudonym: I.
O stille meinen Durst nach
Trunkenheiten!
Ich bin ein Sänger, der das
Fabelland,
Sein Avalun, in dir verkörpert
fand,
Und der nun schwärmt in
schrankenlosen Weiten.
Du Inbegriff von allen
Sekligkeiten,
Wie tief erschaur’ ich, rührst
du meine Hand,
Wenn, zu umfangen lichterlohen
Brand,
Sich meine Arme dir
entgegenbreiten!
Es ist kein flüchtig eitles
Wohlgefallen,
Nicht Sinnenrausch und
Thorheit, glaube mir,
Daß meine Pulse fiebernd nach
dir wallen.
Wie Faust im Zauberbuch les’
ich in dir...
Was Vielen räthselhaft, ist
mir verständlich –
Du bleiche Sphynx, ich liebe
dich unendlich.
II.
Du liebst mich! wonneseliges
Entzücken,
So fühlte der Prophet die
Pulse schlagen,
Als man durch sieben Himmel
ihn getragen...
Siehst du die Glorie meine
Scheitel schmücken?
Denn goldne Wunderblumen darf
ich pflücken,
Zum Höchsten, Herrlichsten
empor mich wagen,
Nicht leere Träume sind die
trunknen Sagen,
Nein: wirkliches, verkörpertes
Beglücken!
Ich taumle, schwanke, - über
beide Welten
möcht’ ich mit einem einz’gen
Sprunge setzen!
Wer dürfte solchen Rausch als
thöricht schelten?
Wer Blütenauen treten und
zerfetzen
Und Liebenden ertheilen Hohn
und Rüge?
Nur wer von Gifte voll und
Neid und Lüge.